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Überall das gleiche Bild. In Städten, am Strand, in Wäldern, oder vor dem Bürogebäude. Menschen, die rauchen und nach dem umstrittenen Genuss der Glimmstängel den übrigen Zigarettenstummel scheinbar achtlos durch die Gegend schnippen. Ein absolutes No-Go!
Über die Spätfolgen des Konsums von Zigaretten auf die körperliche Verfassung des Rauchers haben sich wohl schon viele Menschen Gedanken gemacht. Auch die möglichen Auswirkungen des Passivrauchens auf insbesondere Kinder und Schwangere sind bekannt und erklären unter anderem das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden. Doch hat sich schon mal jemand darüber Gedanken gemacht, wie der Umwelt damit geschadet wird?

Fünf Gründe, um der Umwelt zuliebe mit dem Rauchen aufzuhören:

1. Zigarettenkippen stellen ein großes Abfallproblem dar

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden auf der Welt jährlich rund 5,6 Billionen Zigaretten aufgeraucht. (1) Von dieser enormen Anzahl an Zigaretten werden zwei Drittel auf dem Boden entsorgt. Aus diesem Verhalten resultieren bis zu 680.000 Tonnen toxischen Sondermülls.

2. Verseuchung des Grundwassers

Zigarettenkippen sehen nicht nur unschön aus, sie stinken auch. Der Gestank ist auf die vielen toxischen Inhaltsstoffe einer Zigarette zurückzuführen. In Zigaretten befindet sich unter anderem Arsen, Blei, Chrom, Kup¬fer, Cad¬mi¬um, Form¬alde¬hyd, Ben¬zol, poly-zy¬kli¬sche aro¬ma¬ti¬sche Koh¬len¬was¬ser¬stof¬fe und natürlich Nikotin. Schon lange ist bekannt, dass es sich bei Nikotin um ein Nervengift handelt. Dieses Gift wird aus den am Boden liegenden Stummel einer Zigarette ausgespült und landet somit in Flüssen, Seen und in unserem Grundwasser. Bei den Tieren, welche in den Gewässern leben, können durch die Aufnahme von Nikotin Beeinträchtigungen und sogar der Tod herbeigeführt werden. Fische, die mit verunreinigtem Wasser in Kontakt treten, können die Giftstoffe darüber hinaus durch die Nahrungskette an uns weitergeben. (2) Laut einer amerikanischen Studie sind unsachgemäß entsorgte Zigaretten die schlimmste Kontaminierung unserer Ozeane („Worst Contaminant Of Our Oceans“). (3)

3. Noch mehr Plastikmüll

Weitläufig unbekannt ist, dass die Filter von Zigaretten nicht aus Watte, sondern in den häufigsten Fällen aus dem Kunststoff Celluloseacetat hergestellt werden und somit erst in Jahrzehnten abgebaut werden können.

4. Waldrodungen für den Tabakanbau

Nach Schätzungen der WHO werden mindestens 6500 Hektar Wald jährlich für den Anbau von Tabak gerodet. Die Tabakpflanze ist sehr empfindlich und wird überwiegend in Schwellen- und Entwicklungsländern angebaut. Hinzu kommt, dass die Pflanze sehr fordernd ist, Pestizide benötigt und den Boden nachhaltig auslaugt. (4)

5. Waldbrände durch glimmende Zigaretten

Besonders in sehr trockenen Regionen und Jahreszeiten sollten Zigaretten nicht ohne Bedenken beispielsweise aus dem fahrendem Auto in den Straßengraben geworfen werden. Trockene Gräser oder Sträucher können bei anhaltender Dürre schon schnell ein gefundenes Fressen für die hungrigen Flammen werden. Es besteht Lebensgefahr für Mensch und Tier!

Was können wir tun?

Schweden geht mit gutem Beispiel voran und spricht ein Rauchverbot an öffentlichen Orten aus, selbst an der frischen Luft. In europäischen Ländern wie Frankreich, Spanien und Ita¬li¬en wird immer häufiger das Rau¬chen an Strän¬den ver¬bo¬ten. Die Par¬ty¬hoch¬burg Llo¬ret de Mar ist seit 2019 rauch¬frei. Bei Nichteinhalten drohen saftige Bußgelder, die je nach Land variieren. (5)

Auch an abgelegenen Orten, an denen weit und breit kein Aschenbecher zu finden ist, sollte man die Zigarettenkippen aus oben aufgeführten Gründen nicht einfach durch Wegschnipsen entsorgen. Für unterwegs lohnt sich die Anschaffung eines Taschenaschenbechers oder eines anderen, dafür verwendbaren Gefäßes. Wenn man Zigaretten selbst dreht, sollte man beim Kauf der Filter darauf achten, dass man ungebleichte Zigarettenfilter aus Zellulose auswählt.

Es ist egal, was einen Raucher dazu bewegt, mit dem Rauchen aufzuhören, der Anfang ist hart. Nikotinersatzprodukte wie zum Beispiel Nikotinpflaster oder -kaugummis, können dabei unterstützen, Nichtraucher zu werden. Auch die von LTS entwickelten und produzierten Nikotin-Pflaster sind Teil von Raucherentwöhnungstherapien und können bei dem Start zu einem rauchfreien Leben behilflich sein.

Quellen:

1) https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/255574/9789241512497-eng.pdf;jsessionid=8480D1837D7F485C12DBF66E43084587?sequence=1
2) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3088407/
3) https://www.nbcnews.com/news/us-news/plastic-straw-ban-cigarette-butts-are-single-greatest-source-ocean-n903661
4) https://www.who.int/fctc/publications/WHO-FCTC-Enviroment-Cigarette-smoking.pdf
5) https://www.reisereporter.de/artikel/5467-spanien-straende-verbieten-rauchen-rauchverbot-in-lloret-de-mar-gran-canaria-teneriffa

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