„Des Teufels langer Atem“
Im Tatort am 16. Januar 2022 mit dem Titel „Des Teufels langer Atem“ ging es um das Scopolamin. Damit wurde der Hauptkommissar Frank Thiel willenlos gemacht, um ihn dazu zu bringen, einen Mord zu begehen. Die Indizien sprachen dafür, dass er den Mord begangen hat, er selbst konnte sich an nichts Genaues mehr erinnern. Folglich nahm er die Schuld auf sich und trat von seinem Dienst zurück.
Teufelsatem
Das Scopolamin wird als „Teufelsatem“ bezeichnet, da es häufig als Pulver ins Gesicht geblasen wird. Eingeatmet versetzt es das Opfer in einen trance- bzw. zombieartigen Zustand. Es erzeugt Halluzinationen, Mangel an Willenskraft und Gedächtnisverlust. Eine ahnungslose Person wird damit Opfer von Verbrechen. Früher wurde der Wirkstoff in Verhören als Wahrheitsserum eingesetzt, bis sich herausgestellt hat, dass der Wahrheitsgehalt der Aussagen doch eher gering war.
Scopolamin gegen Reiseübelkeit
Eine ganz andere Anwendung findet das Scopolamin als Wirkstoff im TTS, das es bereits seit den 1970iger Jahren gibt. Dieses wird zur Behandlung der Reiseübelkeit verwendet. Die genannten Effekte der Willenlosigkeit treten hier nicht auf, da durch das Pflaster das Scopolamin in einer niedrigen Konzentration verabreicht wird.
Im Falle von Frank Thiel hat sich herausgestellt, dass – obwohl er durch das Scopolamin willenlos gemacht wurde – ihn sein Gewissen davon abgehalten hat, den Mord zu begehen. Demnach werden wir den Hauptkommissar voraussichtlich bald in weiteren Tatort-Folgen sehen.
Foto: LTS Lohmann Therapie-Systeme AG