Parkinson kann jeden treffen.

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Der bekannte Schauspieler Michael J. Fox kämpft seit Jahren einen schweren Kampf. Es ist der Kampf seines Lebens gegen den übermächtigen Gegner Morbus Parkinson.

Die 1980er Jahre waren die Jahre des Michael J. Fox. In der Kinofilm-Trilogie „Back to the Future“ verkörperte Fox die Figur des Marty McFly, eines Kleinstadtjungen auf Zeitreise in die Jugend seiner Eltern.

Der Mittfünfziger (geb. 1961) leidet bereits seit 1991 an der Parkinson-Krankheit. Erste Tremor-Symptome traten während Dreharbeiten durch Zittern des kleinen Fingers der linken Hand auf. Danach gelang es ihm jahrelang, die Krankheit durch gezieltes Schauspielern zu verbergen.

1998 ging er damit an die Öffentlichkeit. Inzwischen sind Fox` Anfälle zeitweise so stark, dass sie eine halbseitige Lähmung nach sich ziehen.

Was ist Parkinson

Parkinson („Schüttellähmung“) ist eine langsam fortschreitende neurodegenerative Erkrankung. Sie beginnt meist zwischen dem 50. und 79. Lebensjahr (Gipfel: 58. bis 62. Lebensjahr). Ihre Ursache ist das Absterben der Nervenzellen im Mittelhirn, die Dopamin produzieren. Neben Dopamin-Mangel wurde auch ein Mangel  an den Neurotransmittern Serotonin oder Noradrenalin festgestellt. Dies bewirkt:

  • Muskelstarre,
  • verlangsamte Bewegungen bis zur Bewegungslosigkeit,
  • Muskelzittern,
  • Haltungsinstabilität.

Störungen im vegetativen, psychischen oder kognitiven Bereich sind parallel möglich.

Ein Frühzeichen ist das reduzierte und später fehlende Mitschwingen eines Armes beim Laufen. Weitere Symptome sind einseitige Muskelverspannungen, Minderung des Geruchssinns, das „Salbengesicht“, oder die Verlangsamung der Denkabläufe.

Bis heute gibt es keine Möglichkeit, die fortschreitende Degeneration der Nervenzellen aufzuhalten. Die Symptome hingegen können inzwischen behandelt werden. Dies kann den Patienten ein nahezu unbehindertes Leben bieten – und das ggfs. jahrzehntelang.

Zur Behandlung kommen Hirnschrittmacher, Gentherapie (über Enzyme soll die Dopamin Produktion gesteigert werden), Stammzellentherapien, oder auch transdermale Pflaster zum Einsatz.

Fox, Ali und Nikotin!

Fox gründete 2000 die Michael-J.-Fox-Stiftung für Parkinson-Forschung (MJFF). Er unterstützt die Stammzellenforschung und hat hier den ebenfalls erkrankten Muhammad Ali an seiner Seite.

Besonders spannend: er sponsert klinische Forschungen, die einen Zusammenhang zwischen Nikotin und Parkinson feststellen sollen! Tatsächlich belegen Studien, dass Raucher zu 60% weniger an Parkinson erkranken, als Nichtraucher. Prä-klinische Studien zeigen, dass Nikotin Dopamin produzierende Neuronen vor dem Absterben schützen kann. Genau darum geht es bei Parkinson. Damit das Nikotin aber nicht über das Rauchen aufgenommen werden muss (was ja wiederum gesundheitsschädlich ist), wird das Nikotin in der klinischen Studie transdermal über ein Pflaster verabreicht.

Über den möglichen biologischen Zusammenhang zwischen Nikotin und Parkinson gibt es sicher noch viel zu lernen. Aber der Ansatz gibt Anlass zur Hoffnung.

 

Bildquelle: Lohmann Therapie-Systeme AG