In diesem Beitrag möchten wir Ihnen Aufbau, Zusammensetzung und Wirkungsweise der oralen Wirkstofffilme vorstellen.
Aufbau und Zusammensetzung
Die einfachste Variante eines Wirkstofffilms besteht nur aus einer einzigen Schicht. Hier ist der Wirkstoff in einem wasserlöslichen Polymer (Filmbildner) eingebettet.
Ist eine langsamere Auflösung des Films gewünscht, so kann man auf ein mehrschichtiges System zurückgreifen. Für den Polymerfilm wählt man dann ein Polymer, welches sich langsamer in Wasser auflöst. Durch eine zusätzliche Kleberschicht können die Haftungseigenschaften an Zahnfleisch oder den Schleimhäuten (unter der Zunge, Wangeninnenseite) verbessert werden.
In einer weiteren, unlöslichen Variante fügt man eine unlösliche Folie als dritte Lage hinzu. Diesen Film muss man nach der angegebenen Tragedauer wie ein Pflaster wieder entfernen.
Orale Wirkstofffilme und ihre Wirkungsweise
Die schnell auflösenden Filme werden meist auf oder unter die Zunge gelegt. Kommt der Film in Kontakt mit Flüssigkeit (Speichel), löst er sich innerhalb von Sekunden auf. Der Wirkstoff wird dann teilweise über die Mundschleimhaut, der Rest mit dem Speichel geschluckt und über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen.
Bei den langsam auflösenden Varianten soll der Wirkstoff ausschließlich über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Von dort wird der Wirkstoff in den Brutkreislauf und dann an seinen Wirkort transportiert.
Vorteile oraler Wirkstofffilme gegenüber Tabletten
Gegenüber Tabletten bieten orale Wirkstofffilme folgende Vorteile:
- Einnahme ohne Wasser
- Auflösen innerhalb von wenigen Sekunden (wenn gewünscht)
- Einfache Einnahme für Patienten, die unter Schluckbeschwerden leiden
- In Abhängigkeit vom Wirkstoff: beschleunigte Wirkstoffaufnahme
- Umgehung des Magen-Darm-Trakts
Bildquellen: LTS Lohmann AG