Biosensor Tattoos – Noch Kunst oder schon Medizin?
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Noch Kunst oder schon Medizin?

Tattoos sind eine Form von modernem Körperschmuck, die etwas über die Persönlichkeit des Trägers aussagen. Sie sind beispielsweise oft ein Ausdruck von Vorlieben oder Interessen. In nächster Zukunft könnten Tattoos sogar einen Einblick in die Biochemie des Trägers geben und ihn damit potenziell medizinisch unterstützen. Die Biosensor-Tattoos sind eine Form von Diagnose-Tool, die zur Messung von bestimmten körperlichen Gegebenheiten bzw. Veränderungen dienen können.

Die Tinte, die es in sich hat

Hierbei wird mit biosensitiver Tinte tätowiert. Diese verändert sich farblich, sobald sich die Gegebenheiten im Körper ändern. Die Bio-Tinte besteht aus chemischen Reagenzien oder Enzym-Lösungen, die wie bei einem üblichen Tattoo permanent in die Lederhaut eingebracht werden. In diesem Bereich der Haut reagiert die Bio-Tinte mit der interstitiellen Flüssigkeit. Diese ist angelehnt an die Zusammensetzung des Blutes und gibt daher eine Einschätzung über die momentane Konzentration von physiologischen Molekülen. Die Messung erfolgt ganz einfach mithilfe des Smartphones. Hierfür wird das Tattoo anhand der Handy-Kamera und einer APP ausgelesen und quantitativ bewertet.

Diagnosevielfalt

Abhängig von der verwendeten Bio-Tinte können beispielsweise pH, Glukose- oder Albumin-Konzentrationen gemessen werden. Hierbei wäre die Glukose-Messung relevant für Diabetiker, die sich dann nicht jedes Mal stechen müssten, um ihre Blutzucker-Spiegel zu überwachen. Die Änderung des pH-Wertes kann eine Aussage über den Säure-Base-Status des Körpers treffen und bei bestimmten metabolischen Erkrankungen eine wichtige Rolle bei der Diagnostik spielen, während die Änderung der Albumin-Konzentration etwas über die Leber- bzw. Nierenfunktion aussagen kann. Darüber hinaus wären ebenfalls Anwendungen im Lifestyle-Bereich denkbar. Beispielsweise kann eine erhöhte Natrium-Konzentration einen Hinweis auf Dehydratation eines Sportlers hindeuten.

Und in Zukunft?

Weitere Anwendungen für diese Art von Tattoos sind vorstellbar.
Die Entwicklung steckt noch in den Kinderschuhen, bislang wurden Experimente in Modellen von toter Haut durchgeführt. Es müsste sich erst zeigen, dass es ebenfalls in intakter Haut funktioniert. Wenn sich dieses Verfahren durchsetzt, könnte es die heutige Art des diagnostischen Monitorings revolutionieren. Dies bringt eventuell auch Tattoo-Gegner dazu, sich häufiger „unter die Nadel“ zu begeben.
Die Haut stellt das größte Organ des Menschen dar und es wird deutlich, dass sich immer mehr Bemühungen darauf konzentrieren, dieses Organ für medizinische Zwecke besser nutzbar zu machen. Für LTS ist dies ebenfalls von zentraler Bedeutung, denn hier steht das Thema Haut täglich im Mittelpunkt. Davon können sie sich hier überzeugen.

Bildquelle: LTS Lohmann Therapie-Systeme AG