Lady Gaga trägt ein Rilke-Poem auf dem Arm und Barbie, die stets adrette Puppe, trägt neuerdings ein permanentes Tattoo. Es ist schon ein Phänomen, wie sich das Image von Tätowierungen in den letzten Jahren gewandelt hat. Einst Domäne von Seefahrern, Gangs und Gefängnisinsassen, sind Tattoos längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Tattoos, um sich von der Masse abzuheben
Warum ist der Permanent-Körperschmuck so beliebt? Die Haut ist eine wunderbare Projektionsfläche, auf der man all das ausdrücken kann, was die ganze Welt über einen wissen soll. Oder auch nur der aktuelle Liebespartner – je nach Ort des Tattoos. Sei es die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen oder Philosophien, oder einfach nur die aktuelle Stimmungslage. Meist wollen Tattoo-Träger dadurch ihre Attraktivität und Individualität steigern.
Verschiedene Studien behaupten, dass Tattoo-Träger experimentierfreudiger und abenteuerlustiger sind. Sie neigen zu einem riskanteren Lebensstil, rauchen häufiger, trinken mehr Alkohol und konsumieren häufiger Cannabis (!).
Ihre (untätowierte) Umwelt hingegen stuft sie als eher unstet und weniger vertrauenserweckend ein.
Gibt es ein Leben danach?
Nicht immer sind Tätowierte ein Leben lang glücklich über den Namenszug der längst Verflossenen. Oder die Bekundung einer schon lange aufgegebenen Vorliebe. Fünf Prozent aller tätowierten Deutschen gaben 2009 an, das Tattoo gerne wieder loswerden zu wollen. Auslöser waren vor allem berufliche Gründe, allgemeiner Sinneswandel oder die Tatsache, dass der eingestochene Name einem inzwischen nichts mehr bedeutet. Helfen kann da nur noch das radikale Entfernen per Laser. Oder man macht das Beste daraus und behilft sich mit einem Cover up Tattoo.
Eine US-Studie berichtet, dass Frauen häufiger als Männer die Tätowierung wieder entfernen lassen. Anlass ist meist der Wunsch, sich von einer früheren Lebensphase zu distanzieren. Auch negative Äußerungen über die Tätowierung, die Frauen häufiger erleben als Männer, tragen zu ihrer Entfernung bei.
Übrigens: Heute läge der „Ötzi“, immerhin um die 5000 Jahre alt, absolut im Trend. Forscher haben 61 Tattoos auf seiner Haut gezählt! Tattoos trugen auch die Mayas in ihrer Blütezeit, genauso die Maori in Neuseeland, und das bis heute.
Vom Underground zum Lifestyle
Aus einer Underground-Bewegung ist ein Lifestyle geworden. Immer mehr Leute nutzen Tätowierungen, um sich zu individualisieren. Aus der einstigen Rebellen-Generation ist eine ganze Industrie geworden. Europaweit gibt es mehr als 200 Tattoo-Conventions pro Jahr. Kleine Info am Rande: eine Tätowierung kostet durchschnittlich ca. 80 € für ein Mini-Tattoo bis ca. 3000 € für ein Rücken Tattoo.
Und die Gesundheit?
Neben dem Risiko einer Infektion kommt es oft zu allergischen Reaktionen. Es ist übrigens nicht ratsam, zunächst mit einem kleinen Tattoo vorab zu testen, ob man auf die Farbe allergisch ist. Professor Bäumler von der Dermatologischen Uniklinik in Regensburg: „Beim ersten Kontakt mit dem Allergen findet eine Sensibilisierung statt, erst beim zweiten Kontakt kommt es zur allergischen Reaktion.“ Weitere unerwünschte Tattoo-Folgen können Rötungen, nässende Wunden und sogenannte Fremdkörpergranulome (Gewebewucherungen) sein, wenn der Körper als fremd erkannte Stoffe umschließen und einkapseln will. Über ein mögliches Krebsrisiko wird in Medizinerkreisen immer wieder diskutiert, insbesondere werden Tattoos mit Hautkrebs in Verbindung gebracht. Aber Studien, die diesen Zusammenhang beweisen würden, gibt es nicht.
Die menschliche Haut bietet aber nicht nur viel Fläche zum Schmücken, sie hat noch viel mehr Potenzial. Nämlich die Möglichkeit, therapeutische Wirkstoffe von außen nach innen passieren zu lassen, um Krankheiten zu bekämpfen. Mit dieser Technologie befasst sich die LTS seit vielen Jahren. Wollen Sie mehr über die LTS AG und transdermale therapeutische Systeme (TTS) wissen? Dann klicken sie hier.
Bildquelle: LTS Lohmann Therapie-Systeme AG